Gabriela Bauer Willard beschreibt ihren ersten Einsatz als Schiedsrichterin:
Ja, was soll ich sagen.
Mein erster Einsatz als B-Schiedsrichter - heiß ersehnt von mir und anfangs ein bisschen flau im Magen - lief sehr gut.
Am Freitag habe ich zusammen mit Andreas Streif, er war der A-Schiedsrichter und somit mein Chef, den Parcours in Scharnitz ausgesteckt und auf Sicherheit überprüft.
Natürlich hatten wir Helfer beim Tragen etc., darunter war auch der Obmann vom Absamer Bogenverein. (Er hat es natürlich für mich getan, wir sind kitschig, aber ich finde, auch das gehört dazu - "danke Franz!".)
Da der Parcour sehr weitläufig ist, waren wir lange unterwegs. Es waren tolle Ziele (Tiere darf nicht mehr gesagt werden) die bereits aufgestellt waren, und die brauchten natürlich einen entsprechenden Abschuss. Wir steckten teilweise auf Maximum und dann wieder näher - für jeden etwas! Es gab wirklich Ziele die nicht einfach zu schätzen waren (beim Turnier war nur Positives zu hören!).
So, das war Tag eins! Nun der Turniertag:
Teffpunkt, 7:00 Uhr, am Einschussplatz. Das Wetter hat es super mit uns gemeint, den ganzen Tag nur Sonne!
Nun wird's ernst!
Als Erstes war die Bogenkontrolle angesagt. Andreas überließ es mir, welche ich übernehmen wollte. Natürlich nahm ich die Compound (keine Frage, oder?) und die Langbögen sowie Instinktivbögen. Jeder Schütze hatte Verständnis, dass ich genau kontrollierte und viele frühere Konkurrenten freuten sich, mich als Schiri zu treffen! War ein tolles Gefühl!
Nun begann das Turnier.
Alle SchützenInnen zu ihrem zugeteilten 3D-Ziel!
Andreas zeigte/sagte mir, was noch zu tun war (administrativ). Es musste noch kontrolliert werden, dass die Gruppeneinteilung passt, etc. Es waren schliesslich 133 SchützenInnen!
Auch wenn schon im Vorfeld die Gruppeneinteilung erarbeitet wurde, durch das Nichterscheinen von gut 15 SchützInnen musste nochmals kontrolliert werden, dass nicht zwei Schützen alleine schießen...
Man denkt bestimmt oft, Schiriarbeit sei eh' leicht getan, aber dem ist nicht so. Aber dann war alles ok, und nun gings auf den Parcours.
Ich bin fast dreimal am Samstag durch den ganzen Parcours gewandert, habe Fragen betreffend WA-Regeln beantworten können, Abschusspflöcke wieder aufgestellt und natürlich gefragt wie's geht oder ob etwas nicht passt und noch abgeändert werden soll.
Ein Danke an Andreas Streif, der mich exzellent durch meinen ersten Schiedsrichtereinsatz führte.
Immer wieder wurde ich gefragt, warum ich Schiedsrichter wurde, warum ich nicht doch lieber selbst mitschießen möchte.
Die Aufgabe als Schiedsrichter finde ich als Herausforderung (bin ja doch nicht mehr die Jüngste!! Keine Komplimente bitte) und TM- und ÖSTM-Titel habe ich schon oft erreicht. Europa- und Weltmeistertitel in meiner Bogenklasse waren damals nicht mein Ziel, diese waren entweder in der Türkei oder in Übersee, und wer mich kennt, der weiß, dass ich nicht in ein Flugzeug steige und somit kam das nicht für mich in Frage.
Ich werde beim nächsten Sternturnier in Scharnitz wieder dabei sein, dieses Mal ist es ein internationales, mit Andreas Stigger als A-Schiedsrichter.
Es sollen sehr schwierige Schützen dabei sein!!??
Auch muss ein zweiter B-Schiedsrichter anwesend sein (eigentlich sollten es fünf sein bei dieser großen Anzahl an Schützen). Also eine volle Herausforderung, der ich hoffentlich gewachsen bin als B-Schiedsrichter. Wow!
Vielleicht ist die Lizenz als A-Schiedsrichter die nächste Herausforderung??? Wer weiss???
Jedenfalls werde ich aber bestimmt wieder einmal meinen 26 Jahre alten Compoundbogen in die Hand nehmen und schießen, denn Bogenschießen ist für mich doch das höchste.